UNESCO -Welterbe
Die internationale Kampagne zur Rettung von Abu-Simbel war der erste Schritt in Richtung des „Übereinkommens zum Schutz des Kultur- und Naturgutes der Welt” (Welterbekonvention), die von der UNESCO im Jahr 1972 erlassen wurde. Diese internationale Übereinkunft basiert auf der revolutionären Idee, der Menschheit den Schutz und die Erhaltung aussergewöhnlicher kultureller Errungenschaften sowie herausragender natürlicher Phänomene mit aussergewöhnlichem universellem Wert anzuvertrauen.
Die Welterbeliste verzeichnet insgesamt 936 Stätten. Davon zählen 725 zum Kultur- und 183 zum Naturerbe, 28 Stätten gehören beiden Kategorien an.
Die "Pfahlbauten" sind prähistorische Siedlungsreste in Seen und Mooren rund um die Alpen. Die transnationale serielle Stätte umfasst 111 von den rund 1000 bekannten Fundstellen in sechs Ländern (Schweiz, Deutschland, Frankreich, Italien, Slowenien, Österreich). Die prähistorischen Siedlungsreste erlauben eine lebendige Einsicht in die Entstehung und Entwicklung früher Agrargesellschaften um die Alpen.
Downloads
Die UNESCO
UNESCO steht für «United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization» (Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur). Sie ist eine von 16 Sonderorganisationen der Vereinten Nationen und hat ihren Sitz in Paris. Derzeit sind 195 Mitgliedstaaten in der UNESCO vertreten.
Die Leitidee der UNESCO lautet:
«Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.»
Sie steht in der Präambel ihrer Verfassung, die 37 Staaten am 16. November 1945 in London unterzeichnet haben. Aus der Erfahrung des Zweiten Weltkrieges zogen sie die Lehre: «Ein ausschliesslich auf politischen und wirtschaftlichen Abmachungen von Regierungen beruhender Friede kann die einmütige, dauernde und aufrichtige Zustimmung der Völker der Welt nicht finden. Friede muss – wenn er nicht scheitern soll – in der geistigen und moralischen Solidarität der Menschheit verankert werden».
Die UNESCO hat die Aufgabe, «durch Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Völkern in Bildung, Wissenschaft und Kultur zur Wahrung des Friedens und der Sicherheit beizutragen». Am 4. November 1946 trat die Verfassung der UNESCO in Kraft.
Das UNESCO-Emblem wurde 1954 formell verabschiedet. Es zeigt einen stilisierten griechischen Tempel, bei dem die Buchstaben UNESCO wie sechs Säulen das Giebeldreieck tragen. Der Tempel als Symbol für Wissen, für Balance zwischen Wissenschaft und Kultur, ist Ausdruck der ehrgeizigen und grossen Mission zur «intellektuellen Kooperation», der sich die UNESCO in der Nachkriegszeit verschrieb.